interfiction
Version
11-07-96
interfiction: Fachtagung in Kassel vom 6. - 9. Dez. '95
Im Dezember 1995 wurde interfiction erstmalig
als eigenständige Sektion des 12. Kasseler Dokumentar- und Videofests
durchgeführt. Als Rückbesinnung darauf, die Netze als
historisch gewachsen zu begreifen, wurde als leitende
Fragestellung 'Perspektiven und Mythen von
Gegenöffentlichkeit in Datennetzen' gewählt. Die
Anziehungskraft dieses Themas ermöglichte das
Zusammenkommen von Protagonisten unterschiedlicher inner-
und außerakademischer Szenen.
Am 6.12. präsentierte das Eröffnungsprogramm der Videosektion
unterschiedliche Positionen und Zugänge zum Thema "PUBLIC ACCESS
- Zugang zu den 'Neuen Medien'". Zu sehen waren Making
of...INTERNET, Free Space of Commodity, Screenstorm 3,
Paramatrix, City is no longer safe, Tod dem
Fernsehen und Video Cannibalism.
Abends am 7.12. stellten Uwe Hermanns, Herbert
A. Meyer und Gerhard Wissner das interfiction-Konzept vor
(Einleitung der Veranstalter).
Daran anschließend gab es zwei Vorträge zu hören:
Sabine Helmers von der Projektgruppe Kulturraum
Internet sprach zum Thema "It's life, Jim, but not
as we know it" - Von der Netzwelt zur
Datenautobahn und Geert Lovinks Beitrag, Grundrisse
einer Netzkritik, machte den Abgrund hinter den
farbenprächtigen Oberflächen vom 'World White Web'
sichtbar.
Im Zentrum von interfiction stand ein zweitägiger
Workshop am 8. und 9.12., der durch eine Mailingliste
vorbereitet wurde.
Durch die von den Veranstaltern gezielt gewählte Seminarform sollte
eine ausführliche und intensive Auseinandersetzung gefördert werden.
An dem Treffen nahmen ca. 40 Personen teil (Teilnehmerliste, Foto1 [87k], Foto2 [93k]).
Neben einem Austausch zum Stand der Dinge in den einzelnen Projekten
und wurde sondiert, ob es über den gemeinsamen Nenner einer
nichtkommerziellen Nutzung der Datennetze hinausgehend
Gemeinsamkeiten gibt, die taktisch einzusetzen sind. Zum Verlauf der
Diskussion liegt ein Transkript der Diskussion zu Beginn vom zweiten Tag vor.
Am Samstag, den 9.12. um 20.00 Uhr sprach Kathy
Rae Huffman über intime Beziehungen im Cyberspace
und zeigte ausgewählte Arbeiten zum Thema. Titel des
Vortrags war Cyber intimacy: from net nookie to
coffee talk.
Während der gesamten Veranstaltungen standen
Terminals zur Verfügung, an denen
Interessenten die Möglichkeit hatten, sich
individuell mit dem Internet zu beschäftigen.
Dieses Angebot wurde von Assistent/innen
betreut, die eine Einweisung, entsprechende
Hilfestellungen und Informationen zur Geschichte,
Nutzung und Perspektiven des Internets geben
konnten. Von der ASCO-Mailbox wurden
Computer zur Verfügung
gestellt, um insbesondere nationale und internationale Diskussionsforen wie CL, GreenNet, AlterNet,
UNHCR, APC, Global-Action-Net, Environmental Networks,
und Foren aus den sog. 'Schwellenländern' in Afrika,
Asien und Südamerika zu präsentieren.