Abstract
Telematische Kunstproduktionen verleihen Museen und Kunsthallen den Flair von Grossraumbüros und verwandeln den white cube in eine workstation, benuetzt von Künstlern, die sich in erster Linie als Programmierer verstehen und Kunstwerke produzieren, die ortlos in den Netzwerken verschwinden. Die Arbeitsgeräte, die dabei benutzt werden, stehen in keiner funktionalen Beziehung zu den Datenströmen und sind allein nach dem Prinzip der Ergonomie konzipiert. Die Kunsstoffhüllen der Computer sind im Regelfall weder ästhetisches Anschauungsmaterial noch Teil einer »Installation«, sondern beziehungslose Hülle für Prozesse, die woanders stattfinden. Insofern ist Ausstellen im digitalen Zeitalter ohne Zweifel schwierig geworden – zumindest für jene Kunsteinrichtungen wie das Offene Kulturhaus in Linz, die sich dezitiert auch mit medialen Formen der Gegenwartskunst beschäftigen. Es soll anhand konkreter Beispiele der Frage nachgegangen werden, ob und in welcher Weise sich Datenströme und binäre Informationen in Ausstellungen repräsentieren lassen. Dabei wird u. a. auch ein Cooperationsprojekt mit der Ars Electronica 1997 vorgestellt.
Vortrag in deutscher Sprache
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