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Konfigurationen. Zwischen
Kunst und Medien
Kassel 4. - 7. September 1997

Panel D2: Museum/Medien

Freitag, 5. September 1997 17.00 Uhr - Ghk, Holländischer Platz

Martin Heller (Zürich):
Ausstellung als Medium

Abstract

Eine einzige unumstößliche Regel ist dem Kunstbetrieb geblieben. Sie heißt: Es existiert nur, was gesehen wird. Der Rest des einstigen Regelwerks ist gleichgültig geworden bzw. den Kapriolen des Tagesgeschäfts anheimgefallen. Zu den wesentlichen Bedingungen dieses Geschäfts gehören unter anderem die anhaltende Entgrenzung des Kunstbegriffs und die Dynamik neuer Medientechnologien. Sehen und gesehen werden aber ist weniger eine Frage von Ästhetik und Technologie als ein Produkt von Strategie und Moral. Unter dieser Voraussetzung muß das Ausstellen bedacht werden - als ebenso unentbehrliche wie zwangsläufig sinnliche, selten funktionale, immer jedoch befrachtete Inszenierung des Zeigens.

Vortrag in deutscher Sprache
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Martin Sturm (Linz):
Fluß ohne Wiederkehr. Ausstellungen im digitalen Zeitalter

Abstract

Telematische Kunstproduktionen verleihen Museen und Kunsthallen den Flair von Grossraumbüros und verwandeln den white cube in eine workstation, benuetzt von Künstlern, die sich in erster Linie als Programmierer verstehen und Kunstwerke produzieren, die ortlos in den Netzwerken verschwinden. Die Arbeitsgeräte, die dabei benutzt werden, stehen in keiner funktionalen Beziehung zu den Datenströmen und sind allein nach dem Prinzip der Ergonomie konzipiert. Die Kunsstoffhüllen der Computer sind im Regelfall weder ästhetisches Anschauungsmaterial noch Teil einer »Installation«, sondern beziehungslose Hülle für Prozesse, die woanders stattfinden. Insofern ist Ausstellen im digitalen Zeitalter ohne Zweifel schwierig geworden – zumindest für jene Kunsteinrichtungen wie das Offene Kulturhaus in Linz, die sich dezitiert auch mit medialen Formen der Gegenwartskunst beschäftigen. Es soll anhand konkreter Beispiele der Frage nachgegangen werden, ob und in welcher Weise sich Datenströme und binäre Informationen in Ausstellungen repräsentieren lassen. Dabei wird u. a. auch ein Cooperationsprojekt mit der Ars Electronica 1997 vorgestellt.

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