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Konfigurationen. Zwischen
Kunst und Medien
Kassel 4. - 7. September 1997

Panel C3: Theater/Medien

Samstag, 6. September 1997 15.00 Uhr - Ghk, Holländischer Platz

Caroline Weber (Zürich):
Theater und Medialität. Präsens/z: Körper - Inszenierungen

Abstract

Das Theater – Darstellungsraum des menschlichen Körpers – thematisiert im Zeitalter digitaler Technologien und telematischer Kommunikation die Frage nach dem Präsens in der Kunst. Steht im traditionellen Theater die Präsenz der Schauspielerinnen im Vollzug einer Aufführung im Hier und Jetzt im Zentrum der theatralischen Illusion (Rollenidentität, Zeit, Raum, Handlung, Dialog), konstituiert sich die Präsenz der multiplen Schauspielerinnenkörper in aktuellen Theatermodellen auf der Grundlage von Absenz. Anhand ausgewählter Inszenierungsbeispiele (Dumb Type, Barberio Corsetti und andere) wird in dem Panelbeitrag die Frage nach dem Medialen als konstituierendem Faktor von Körperinszenierungen im Theater – und darüber hinaus nach gesellschaftlichen Körper- und Identitätskonstruktionen – gestellt. Lassen sich im Verhältnis von theatraler und telematischer Performanz Theater-Verfahren ausmachen, die auf eine telematische Schriftlichkeit verweisen und die theatrale Kommunikation im digitalen Zeitalter als écriture ausweisen?

Vortrag in deutscher Sprache
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Hans-Thies Lehmann (Frankfurt/M.):
Geister/Medien/Kontakte – Zur theatralen Kommunikation

Abstract

Die Frage der Authentizität persönlicher »Gegenwart« und »Anwesenheit« steht im Zentrum traditioneller Theatertheorie. Von der unverkürzten Gegenwart der Akteure und der Kopräsenz der Rezipienten wird die wesentliche Dimension theatraler Kommunikation erwartet. Demgegenüber findet sich in den Theaterästhetiken der 80er und 90er Jahre eine Serie von Verfahren, durch welche die Idee und die Ideologie von Anwesenheit erschüttert und verschoben wird. Anhand von einigen neuen Theaterformen – u.a. Wooster Group, John Jesurun, Von Heiduck, Hotel Pro Forma, Barberio Corsetti – werden »medial« inspirierte Zwischenformen von Theater und Performance in einem gewissen Sinne geisterhafte szenische Gestalten zwischen Anwesenheit und Abwesenheit analysiert.

Vortrag in deutscher Sprache
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