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  Herbert A. Meyer

Roth, T., Meyer, H.A. & Lampe, K. (1991). Sprachstil, Informationsstrukturierung und Verhalten in einer komplexen Problemsituation. Sprache & Kognition, 10, 28-38.

  • Zusammenfassung

    Es wird untersucht, ob interindividuelle Unterschiede bei der Bearbeitung komplexer Probleme mit Besonderheiten des Formwortgebrauchs im Lauten Denken in Zusammenhang stehen. Es wird erwartet, daß hohe Werte für den Ertelschen DQ-Indikator sowie ein häufiger Gebrauch von Negationen und Konjunktiven mit Mängeln bei der Problemanalyse und einer geringen Flexibilität bei der Problembearbeitung einhergehen. Zur Überprüfung dieser Vermutung wird einer Stchprobe studentischer Pbn (N = 62) das komplexe Problem Moro vorgelegt. Neben den lexikalischen Merkmalen des Lauten Denkens werden Daten zur Differenziertheit der subjektiven Problemrepräsentation und zum Problemlöseverhalten erhoben. Die Differenziertheit der Problemrepräsentation wird auf der Grundlage eines schriftlichen Gutachtens bestimmt, in dem die Pbn die Problemursachen zu analysieren hatten. Für zwei der untersuchten Indikatoren - die Teilskala D15 des DQ-Indikators und den Indikator Negationen - wurden die Hypothesen bestätigt. Pbn mit hohen Werten für die beiden Indikatoren behandelten im Gutachten eine geringere Zahl an Einflußgrößen auf die Problemsituation und stellten zwischen diesen Einflußgrößen weniger Ursache-Wirkungs-Beziehungen her. Auch für das Problemlöseverhalten ergaben sich Zusammenhänge in der erwarteten Richtung. Pbn mit hohen D15-Werten bzw. häufigem Gebrauch von Negationen stellten bei der Problembearbeitung weniger Informationsfragen und waren in ihrem Entscheidungsverhalten weniger variabel als Pbn mit niedriger Ausprägung der beiden Sprachindikatoren.
    Schlagworte: Komplexes Problemlösen - Inhaltsanalyse - Kognitive Stile

  • Abstract

    Relationships between language use during thinking aloud and individual characteristics in mastering complex problems are studied. It is assuumed that high scores on the D-indicator developed by Ertel, high frequencies of negations and conditional phrases are associated with a lack of analytic differentiation in problem analysis and a low flexibility in problemsolving behavior. These assumptions were tested in an empirical study with the "Moro"-problem, a real-life computer simulation. First, the subjects (N = 60) had to analyze the problem on the basis of given information and discuss the causes of the problem in a detailled essay. Next, they controlled the computer scenario for a given number of simulated time sequences. They were instructed to think aloud about their aims and strategies. The hypotheses were confirmed for two of the lexical indicators. Subjects with high frequencies of "allness-terms", as measured by Ertels DOTA, and high frequencies of negations dealt with a lower number of problem aspects in their essay and construed fewer causal relationships between the aspects dealt with. Furthermore, subjects with high vs. low scores on both scales differed in their behavior while working out the problems. Subjects with low scores asked more questions on details of the problem and made more diverse decisions than subjects with high scores.
    Key words: complex problem solving - content analysis - cognitive styles

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    19Aug99