_{Herbert A. Meyer}

In einer deskriptiven Bestandsaufnahme der aktuellen Medienlandschaft kommt Grassmuck (1995) zu der Einschätzung, daß mit dem Computer als universeller symbolischer Maschine eine Medienphase eingeleitet wird, die sich als eigenständige Phase gegen ihre Vorgänger abgrenzt. In Anspielung auf den von McLuhan etablierten Begriff "Gutenberg-Galaxis" schlägt er vor, den emergierenden Horizont der digitalen Medien "Turing-Galaxis" zu nennen. Diese befindet sich zur Zeit im Zustand der Einführung und wird insbesondere durch die rasche Ausbreitung offener, globaler Rechnernetze (z.B. Internet) und die Anwendung hypertextbasierter Software (z.B. Mosaic) vorangetrieben ("Phase virtuellen Baubooms", J. Geelhaar, Herausgeber des elektronischen Journals TightRope).

Die Zunahme der Informationsangebote korreliert mit der Schwierigkeit beim Austausch des gespeicherten Wissens ("getting lost in hyperspace"). Eine große Rolle bei der Lösung dieses Orientierungsproblems spielen Navigationsfilter, die in diesem Beitrag zunächst allgemein als Aktoren der Turing-Galaxis bezeichnet werden sollen. Gemeint sind damit Software-Programme mit einem "Bündel Funktionalität, das eine Aufgabe für eine Person erfüllt" (Laurel). Für diese user interfaces kursieren verschiedene Begriffe, die zum Ausdruck bringen, daß der Einsatz von Aktoren einem Benutzer die Auswahl und den Zugang zum gespeicherten Wissen auf intelligenter Weise erleichtert (Agenten, Infobots, Knowbots, Software-Roboter, Intelligente Software Agenten, Interface Agenten, Intelligente Autonome Agenten u. ä.).

Die Zielsetzungen des Beitrages lassen sich wie folgt umreißen.