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  Herbert A. Meyer

Meyer, H.A. & Hänze, M. (1996). Psychologische Untersuchungen zur Navigation innerhalb komplexer Informationssysteme: Orientierung und Entscheidung in Hypertexten. In H. Mandl, M. Henninger, H.-P. Klein, S. Bruckmoser, & P. Gotzler, KONPro. Abstracts des "40. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Psychologie" auf zwei Disketten. Schwerpunktthema: Wissen und Handeln. München: Ludwig-Maximilians-Universität München.

  • Zusammenfassung

    Das Hypertext-Konzept kann als Neuorientierung beim Entwurf von benutzerzentrierten Informationssystemen angesehen werden. Nicht zuletzt durch das Hypertextsystem "World Wide Web" ist das Konzept in aller Munde. Damit verbunden sind Vorstellungen von Knoten und Verknüpfungen, semantischen Netzen, nicht-linearem Informationszugriff und vieles mehr. Besonders populär ist der Gedanke vom "Verlorengehen" und "Verzetteln" des Benutzers innerhalb von Hypertextsystemen ("lost in hyperspace"). Der Begriff "Navigation" wurde diesbezüglich in unterschiedlichen Disziplinen zum Forschungsthema. Innerhalb der Psychologie wird Hypertext-Forschung vorwiegend unter anwendungsbezogenen Gesichtspunkten betrieben. Der Beitrag versucht, kognitions- und entscheidungspsychologische Perspektiven auf die Hypertext-Nutzung anzuwenden, um Lösungen des Navigationsproblems näher zu kommen. Nach einer einführenden und kommentierenden Bestandsaufnahme empirischer und theoretischer Forschungsbemühungen erfolgt die Darstellung von Überlegungen zur Integration von Erkenntnissen aus der Problemlösepsychologie, Wissenspsychologie und der psychologischen Entscheidungsforschung in die Hypertext-Forschung. Dieser theoretische Entwurf geht davon aus, daß das Navigationsproblem in die Teilbereiche Orientierung (Makro-Perspektive) und Entscheidung (Mikro-Perspektive) zerlegt werden kann. Thematisiert wird insbesondere, ob Konzepte wie "regret effect" und "status-quo bias" geeignet sind, das Entscheidungsproblem, und Konzepte wie "thematisches Vagabundieren" und "kognitive Überlastung" geeignet sind, das Orientierungsproblem zu beschreiben. Daraus resultierende Ableitungen münden in Annahmen, die durch den Einsatz von speziell entwickelten Hypertexten und Orientierungs-/Entscheidungshilfen geprüft werden. Ergebnisse einer Serie von kontrollierten Studien werden dargestellt. Darüber hinaus wird berichtet, inwieweit experimentelle Fragestellungen in einem offenen Rechnernetz mit Internet-Benutzern untersucht werden können und zu allgemeinpsychologisch verwertbaren Resultaten führen.

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    19Aug99